Bei vielen ist nicht bekannt, dass junge Kaninchen von ihrer Mutter lernen, was sie fressen können.
Es wird auch sehr gerne die These aufgestellt jungen Kaninchen am liebsten das Fressen, was die Häsin während der Trächtigkeit zu sich genommen hat.
Insbesondere beim Heu habe ich dies festgestellt. Wird es den Jungen schon bei der Mutter gereicht, fressen sie es, auch wenn sie ausgewachsen sind. Auch beim Wechsel der Futtermarke können die Kaninchen recht dickköpfig sein. Aber letztendlich siegt eigentliche immer der Hunger.
Wenn man bedenkt das Wildkaninchen in der Natur nur Gras und Kräuter fressen, die zu 25% aus Fasern, 3% Fett und 15% Eiweiß besteht, muss man mit den Futtergaben bei unseren Hauskaninchen sehr vorsichtig sein. Das Pelltet und Müslifutter unserer Hauskaninchen ist in den meisten Fällen viel zu gehaltvoll und sollte wohl portioniert gefüttert werden. Meine Kastanienbraunen-Lothringer bekommen 100 g Pellet-Futter am Tag, dazu Möhren oder Kohl als Feuchtfutter und natürlich Wasser und Heu. Als Ballaststoffe fressen die meisten Tiere auch gerne Stroh. Wenn man bedenkt das ein Kaninchen, über Tag und Nacht verteilt, bis zu 100-mal Nahrung zu sich nimmt, wird einem klar, dass hier Abwechselung gefragt ist. Bei all diesen Überlegungen sollte man aber nach Möglichkeit kein Gras oder Löwenzahn usw. aus der freien Natur verfüttern. Die Gefahr durch Krankheiten wie Myxomatose RHD und RHDV2 ist leider viel zu hoch. Will man den Tieren mehr Abwechselung bieten kann man das Futter mit Haferflocken und getrockneten Petersilienstielen aufwerten.
Petersilienstiele bitte nicht an säugende Häsinnen verfüttern, sie haben eine negative Wirkung auf die Milchleistung.
Franz Hörsting
Futter
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